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Dritte Etappe: Sestriere

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Seit Jahren wollte ich einmal dieses Skigebiet mit klingendem Namen besuchen. Olympia, Weltmeisterschaft und jede Menge Worldcuprennen. Fast schon ein Mythos. Nun hat es endlich mal geklappt und ich bin morgens aus Briancon mit dem Bus in Montgenevre angekommen.

Erster kleiner Dämpfer: Es gibt kein Tagesticket, was die Skischaukel in Verbindung erschließt sondern entweder nur Montgenevre oder Via Lattea-Sestriere. Natürlich habe ich mich dann für Sestriere entschieden. Leider gibt es aber wegen der Grenze keine Busverbindung zwischen den beiden Gebieten. Europa stelle ich mir irgendwie anders vor. Das gleiche Problem habe ich dann am Nachmittag noch einmal bei der Bahnverbindung von Oulx nach Orelle gehabt. Eigentlich sind die beiden Orte ja eine Region und auch mit Autobahntunnel UND Eisenbahntunnel gut erschlossen. Leider scheinen sich Franzosen und Italiener aber immer noch nicht grün und es gibt keine ÖPNV-Verbindung über die Grenze. Wir schreiben das Jahr 2023….

Aber dank Internet für beide Verbindungen einen Hack gefunden: Kurz den Pistenplan gecheckt und herausgefunden, ich kann die Ski in Montgenevre anschnallen und auf Ski über die Grenze fahren. Dafür brauche ich ja kein Ticket, es geht seicht bergab. Also Tagesticket in Claviere geholt und ab in die Via Lattea.

Am Ende des Tages gab es eine gute Busverbindung zum Bahnhof, aber eben keinen Zug über die Grenze. Tjahaa, aber es fährt ein TGV, der zwar normal für die 20 km 130 EUR und mehr aufruft (wahrscheinlich um gerade Regionalverkehr außen vor zu halten). Wegen Personalwechsel und Grenzern hält der TGV aber sowohl in Oulx als auch in Modane direkt vor und hinter der Grenze, genau meine Strecke. Dank des Interrail-Tickets muss ich auch nur eine Reservierung für 20 EUR buchen. Es freut einen doch, wenn man das Europäische und Nationale Ressentiments austricksen kann. Der TGV war sehr voll, das Angebot wird offenbar besser genutzt, als der Bahn lieb ist.

Die Skischaukel Sestriere war schon mal schön, zu sehen. Insgesamt schon ziemlich weitläufig. Natürlich auch hier dieses Jahr wegen der besonderen Schneelage sehr schwierig, aber ich hatte den Eindruck, mit ein bisschen mehr Willen wäre mehr drin gewesen. So wurden einige Pisten einfach geschlossen, obwohl die eigentlich noch gut zu fahren waren. Auch waren einige Lifte, wohl schon seit längerem geschlossen.

Bergrestaurant

Insgesamt hat mir das Skigebiet recht gut gefallen, eine richtige Lieblingspiste könnte ich aber nicht benennen, wobei die Talabfahrt 12 nach Oulx bin ich zweimal gefahren, weil mir das Gefälle und die Führung durch den Wald gut gefallen hat.

Mir ist aufgefallen, dass die Skigäste dort ziemlich ruppig im Umgang sind. Nicht die Liftarbeiter, die waren sehr freundlich, aber die Gäste sind eben doch alles keine wirklichen Skifahrer, kennen die Gepflogenheiten auf der Piste nicht, stehen an den unmöglichsten Stelle auf der Piste rum. Den ganzen Tag habe ich nicht einen guten Skifahrer gesehen. Die Skischaukel und die Leute machten auf mich den Eindruck, als wäre man in einem Vergnügungspark aus den 70er Jahren. Naja, es wurde gut angenommen, auch so etwas muss es offensichtlich geben.

Morgen dann das Highlight 3 Vallées

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de_DEDeutsch