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Zwölfte Etappe: Davos

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Von Davos hatte ich mir soliden Fahrspaß erwartet, nix ausgeflipptes aber gute Hausmannskost im Schnee. Ich war zwar auch da schon seit über 20 Jahren nicht mehr aber ich hätte locker behauptet, das Gebiet kenne ich, schon weil ich immer wieder bei Recherchen mich mit der Skimap befasst habe und die einzelnen Pisten aus der Erinnerung rekapituliert habe. Ich hatte im Vorfeld auch tatsächlich noch einmal den Zauberberg gelesen und freute mich auf einen kurzen Ausflug auf die Schatzalp. Die war leider wegen Schneemangels geschlossen, also das Skigebiet, somit fiel das für mich insgesamt aus.

Übernachtet hatte ich im Hard-Rock-Hotel-Komplex, wo mich an der Rezeption gleich ein Bühnenfummel von Björk empfing, besser kann ein Einstieg ja kaum sein.

Den Ort Davos hatte ich irgendwie nicht so nett in Erinnerung, vielleicht hat man ihn auch nur einmal angenehm renoviert. Der Teil meines Quartiers Gefühl mir jedenfalls gut.

Nun heute also nur Parsenn gefahren und was soll ich sagen? Ein einziger Traum! Die Auffahrt mit der Parsenn-Bahn ist gleich mal ein „anderer Schnack“ als woanders der normale Zubringer per Sessellift oder 10er Gondel. Oben angekommen sind wir zum Warmwerden erst mal den Rapid zweimal gefahren, um ein bisschen Tuchfühlung aufzubauen.

Ich spreche von wir, weil ich auf dieser Etappe Verstärkung durch einen Schul- und Studienfreund hatte, die sich für ein paar Etappen eingeklingt hatten. Danach haben wir gleich zweimal die Talabfahrten nonstop wiederholt, Piste 4+7. Da wollte ich mich gleich festlegen und die Piste 7 als Lieblingspiste im Gebiet küren. So gegen 10:00 Uhr war diese auch wirklich perfekt, leicht aufgefirnt, nachdem sie in der Nacht zuvor perfekt präpariert wurde und durchgefroren war. Eine der klassischen Talabfahrten der Alpen.

Danach jedoch sind wir die rote zur Schifferbahn gefahren und ich dachte, nun habe ich meine Lieblingspiste gefunden. perfekte Schneebedingungen, vereinzelt zwar noch eine Eisplatte, sonst aber wunderschöner gewalzter Pulverschnee. Das Gefälle artet nie aus dem Carving-Gelände hinaus und es sind -selbst mit Rucksack- High-Speed-Fahrten möglich.

Eigentlich hätten wir zu diesem Zeitpunkt bereits das erste Mal die Klostersabfahrt angehen wollen, doch schon am Vorabend hatten wir vernommen, dass die Gotschnabahn wegen eines technischen Defekts geschlossen ist. Es soll angeblich Probleme mit dem Zugseil geben, so dass die Bahn die ganze Woche geschlossen bleibt, wahrscheinlich sogar für den Rest der Saison, so der Flurfunk in der Gondel auf den Weissfluhgipfel. Die hatten wir auch noch mitgenommen.

Anschließend dann wieder zur Schifferbahn gefahren und tatsächlich eine ausgiebige Mittagspause auf der Rüfra Hütte eingelegt. Ein Luxus, den ich mir in den letzten 10 Tagen nie gegönnt hatte, jetzt in Begleitung willkommene Abwechslung. Sehr gutes Essen und nette Bedienung dort.

Den Nachmittag haben wir dann noch am Parsennhüttenlift und Piste 15, 19 und 20 verbracht. Eine so breite Piste wie die 15 habe ich auf meiner Tour noch nicht gehabt, erneut perfektes Gefälle und sehr gute Schneebedingungen, wobei etwas eisiger als auf der 21. Kurz vor Liftschluss sind wir dann noch mal auf das Weissfluhjoch gefahren, um dann von dort die lange Talabfahrt nach Klosters anzugehen, selbstverständlich non-stopp, nur unterbrochen von einem Sekundenhalt, um dieses Foto zu schießen:

1.400 Höhenmeter in perfektem Gefälle mit einem schönen Ziehweg-Abschluss und ja, ich als Ziehwegverächter liebte diese Abfahrt, weil sich immer wieder kurze Abschnitte ergeben, in den man ins Carving verfallen kann.

Nach kurzem Zaudern bleibt die Piste 7 aber dennoch meine Lieblingspiste, sicher auch, weil sie heute gegen 10:00-11:00 Uhr in einem perfekten Zustand war. Besser geht es nicht, da würden auch keine 3 Meter Schnee helfen. So sportlich hatte ich das Gebiet nicht in Erinnerung, liegt vielleicht auch daran, dass es damals noch eine Carving-Ski gab. Davos ist heute für mich sicher ins obere Drittel der Skigebiete aufgestiegen.

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