Frankreich ist leider schon beendet, am Nachmittag ging es nach Martigny mit Übernachtung dort. Und auch die nächste Etappe hat prima geklappt. Wirklich faszinierend, wenn man heutzutage vom Büro in Hamburg aus die Abfahrtszeiten der Regionalbusse im entferntesten Winkel der Alpen checken kann und dann steht man da an der Haltestelle und siehe da, es taucht tatsächlich der Postbus auf.
Heute stand Verbier an und ein paar „Bucket-List Pisten“ standen auf den Programm: Mont Fort war schon beeindruckend und wenn ich es richtig im Kopf habe, dann war die Gipfelstation auch tatsächlich der höchste Punkt der Tour. Die Abfahrt nach Siviez über die legendäre Buckelpiste war mir dem Rucksack ein ziemlicher Schlauch. Ich war froh, dass ich die Packliste noch einmal reduziert hatte.
Meine Lieblingspiste an diesem Tag tatsächlich die schwarze nach Carrefour und die rote nach Mayens. Noch davor kommt allerdings noch die Rote Piste vom Col de Gentianes zum Fontanet. Die bin ich gleich zweimal gefahren. Die schwarze nach Prarion ist unter besseren Bedingungen sicher auch gut zu fahren, allerdings war sie aktuell schon sehr vereist, was der Wetterlage geschuldet ist.
Mit dem Rucksack als zusätzliches Gewicht, war ich dann doch ganz dankbar, dass der Mont Fort offenbar zeitweise gebügelt wird. Es besteht ja eine gewisse Diskussion darüber, ob man den Berg nicht besser als „wilde“ Buckelpiste bestehen lassen sollte. Anspruchsvoll ist sie auch in teilgepflegten Zustand allemal.
La Tzoumaz habe ich wegen Zeitmangels und aufgrund der Schneelage ausgelassen, wobei ich später von Veysonaz aus gesehen habe, dass da eine schöne Piste liegt. Besonders gut hat mir gefallen, dass Verbier perfekt mit dem Zug zu erreichen ist. Die Talstation in Le Chable liegt direkt am Bahnhof.
So langsam komme ich in den Flow, den ich mir von der Tour ebenso erhofft hatte: Eine Reise durch den Skisport und dessen Entwicklung. Ich sitze hier teilweise in seifenkistenartigen Dingern und dann wieder in modernsten Aufstiegshilfen, unfassbar! Und ich sehe immer wieder die Genügsamkeit der 60er Jahre durchscheinen und den Futurismus der 70er durchblitzen. Ist schon irgendwie irre, was der Skisport so hervor gebracht hat.
Heute Übernachtung in Mörel, morgen 10h Sonne angesagt, da sollte ein Blick auf den Aletschgletscher drin sein. Schnee wäre besser und dringend nötig.